Gemeinsame Erklärung von Young Struggle Österreich & Kommunistischer Jugend Österreichs
Türkei und Iran – Hände weg von Kurdistan!
Solidarität mit der kurdischen Nation!
Seit dem 17.August bombardieren die türkische AKP-Regierung und die iranische Achmedinejad-Führung Gebiete an der südkurdischen Grenze, um Guerilla-Aktivitäten der PJAK sowie der PKK zu stoppen. Die Angriffe forderten bereits zahlreiche zivile Opfer, darunter Kinder.
Der jahrzehntelange Krieg und die Repression gegen die KurdInnen resultieren zum Teil aus dem Rohstoffreichtum Kurdistans (Öl, Gas, Wasser), auf den die Türkei, Iran, Irak und Syrien Ansprüche stellen und seit langem als Kolonie unter sich aufgeteilt haben. Die Erschließung dieses Gebietes liegt auch im Interesse der imperialistischen Länder wie USA, Israel, vorher Deutschland, England, nun die EU.
Früher durch Krieg gegen Guerillas, heute durch den Bau von Staudämmen, wurden ganze Dörfer verbrannt, zerstört und die Bevölkerung in die Slums der Millionenstädte zwangsdeportiert. Die Betroffenen stehen vor zertrümmerten Existenzen. Viele flohen ins Ausland, doch die Repression geht auch in Europa in Form von Asyl- und Ausländergesetzen sowie dem Prozess gegen den kurdischen Fernsehsender Roj-TV in Dänemark und PKK-Verbot weiter. In den letzten Monaten nahmen die Repressionen gegen kurdische MigrantInnen vor allem in Frankreich massiv zu, wo demokratische Vereine in zahlreichen Städten Razzien unterzogen und deren Mitglieder verhaftet wurden.
Nach wiederholten Versuchen der kurdischen VertreterInnen, eine demokratische Lösung zu finden, reagiert die türkische Regierung nun mit einem offenen Krieg gegen das größte staatenlose Volk der Welt und versucht die öffentliche türkische und kurdische Erwartung eines lang ersehnten Friedens zunichte zu machen. Das Ziel der türkischen Regierung in diesem neuerlichen Krieg ist es, jeden nationalen Widerstand zu vernichten, nachdem die kurdische Massenpartei BDP nach den Wahlen 38 ParlamentarierInnen, darunter auch türkische Linke, gewinnen konnte. Durch gerichtliche Verfahren gegen tausende zivile kurdische Kinder, PolitikerInnen, BürgermeisterInnen, ParlamentarierInnen und JournalistInnen erreichen die Angriffe seit zwei Jahren eine noch nie dagewesene Qualität. In den bürgerlichen Medien in Österreich sowie in der EU erfährt man davon jedoch gar nichts. Es ist vor allem für die Regierung der BRD höchst unangenehm, dass deutsche Panzer und andere Waffen, die an die Türkei verkauft werden, im Krieg gegen die KurdInnen eingesetzt werden.
Wir anerkennen das Selbstbestimmungsrecht unterdrückter Nationen und sehen somit allgemein die nationale Befreiung der Unterdrückten als einen Teil des Klassenkampfes im unterdrückenden und unterdrückten Land. Denn kein unterdrückendes Volk kann selbst frei werden.
Wir verurteilen den schmutzigen Krieg des türkischen Staates. Die Lösung des kurdischen Problems liegt nicht in Assimilation, Verleugnung und Vernichtung, sondern in der aufrichtigen Anerkennung der kollektiven nationalen Identität der KurdInnen und des jahrzehntelangen Widerstands, den sie in nationalen Befreiungsorganisationen leisten.
Wir erklären unsere uneingeschränkte Solidarität mit dem Kampf und Widerstand der kurdischen Nation für Selbstbestimmung und ein freies Kurdistan und gegen jegliche Unterdrücker und Kolonisateure.
Wir rufen die Öffentlichkeit dazu auf, das Anliegen des kurdischen Volkes zu unterstützen und ihre Stimme für einen gerechten, freien und gleichberechtigten Frieden bei jeder Gelegenheit zu erheben!
Biji Biratiya Gelan! – Es lebe die Brüderlichkeit der Völker!
Serhildan, Berxwedan, Azadiya Kurdistan! – Aufstand, Widerstand, Freiheit für Kurdistan!