Zuerst wurde der Betriebsratsvorsitzende von Jugend am Werk in seiner Abwesenheit kurzerhand abgesägt, just nachdem er die kämpferische soziale Bewegung Plattform 25, die konsequent gegen den Sozialabbau der Landesregierung kämpft, tatkräftig unterstützt hat.
Jetzt brodelt es auch im Betriebsrat des Roten Kreuzes, denn der Landesverband will das Vertretungsorgan massiv einschrumpfen. Die GeschäftsführerInnen klagen auf Aberkennung des eigenen Status aller Bezirksstellen, was bedeuten würde, alle regionalen Betriebsratskörperschaften würden aufgelöst werden. Die Zusammenlegung einzelner Bezirksstellen wäre ohne Betriebsrat auch wesentlich einfacher zu vollziehen. Sollte dieser Angriff auf die Interessensvertretung durchgehen, würden laut Zentralbetriebsratsvorsitzendem, auf rund 1300 Angestellte nur noch 14 BetriebsrätInnen fallen.
Diese Beispiele aus dem Sozial-und Gesundheitsbereich sind leider nur exemplarisch für vielen Verschärfungen und Angriffe gegen die Vertretungsorgane der arbeitenden Menschen in Österreich. Banken und Konzerne wollen gerettet werden, da stehen soziale Interessen im Weg und BetriebsrätInnen will man sich da schon gar nicht mehr leisten. Zum Glück gibt es genug heimtückische Methoden und juristische Winkelzüge, wie man sich einer Betriebsratskörperschaft wieder entledigen kann, sie schwächen kann oder sich so was gar nicht erst einfängt. Wo kämen wir denn da hin, wenn es in Zeiten von Wirtschaftskrisen, starke Interessensvertretungen für die ArbeiterInnen gibt? Selbst NGOs unterliegen ökonomischen Zwängen und wer den Sparkurs mitfährt, verabschiedet sich sukzessive von ArbeiterInnenrechten.