Frauenhäuser seien „an der nachhaltigen Zerstörung von Ehen und Partnerschaften maßgeblich beteiligt“, meinte die Amstettener FPÖ-Stadträtin Brigitte Kashofer unlängst in einer Debatte um die Subventionierung des örtlichen Frauenhauses. Die FPÖlerin war im vergangenen Jahr schon einmal unangenehm mit der Aussage aufgefallen, „Gendermainstreaming sei die Fortsetzung des 2. Weltkriegs mit effektiveren Waffen.“
Angesichts des erzkonservativen, rückständigen Familien- und Frauenbildes der FPÖ dürften uns solche Aussagen eigentlich nicht mehr wundern. Nichts desto trotz ist es einfach erschreckend, wie „Frau“ Kashofer tausende und abertausende von Frauen, für die Frauenhäuser den einzigen Schutz vor dem gewalttätigen Partner darstellen, verhöhnt.
Doch damit nicht genug. Die FPÖ Amstetten treibt die Debatte auf ihrer Homepage noch auf die Spitze, wo sie schreibt, dass zum Wohle der Kinder alles versucht werden müsse, um eine Trennung zu verhindern. „Es lohnt sich in jedem Fall!“, ist da zu lesen. In jedem Fall? In jedem Fall für den Partner, der seine Gewaltausbrüche weiterhin ausleben kann und sich nicht mit seinen eigenen Fehlern konfrontieren muss. In keinem Fall für die Frau, die in den meisten Fällen als physisches und psychisches Wrack enden müsste, gäbe es keine Frauenhäuser.
Dass die FPÖ mit derartig armseligen Polemiken Aufmerksamkeit erregen will, ist klar. Offensichtlich ist aber auch, dass sie damit nicht nur auf taube Ohren stößt. Dem müssen wir entgegenwirken. Unser Kampf für die Gleichstellung der Frau in allen Lebensbereichen muss daher umso intensiver und kraftvoller werden! Gewalt gegen Frauen, Sexismus, die generelle schlechtere Entlohnung von Frauen etc. dürfen in dieser Welt keinen Platz haben! Wir müssen einerseits in unserem unmittelbaren Umkreis ständig all diese Formen der Frauenunterdrückung bekämpfen. Doch gleichzeitig gilt es auch die gesellschaftlichen Verhältnisse, die dies überhaupt erst möglich machen, zu verändern. Und dies können wir nur gemeinsam und organisiert!