Kaum Lehrstellen, harte Arbeit, Überstunden, geringe Entlohnung, Mobbing und triste Zukunftsaussichten… Der Alltag für uns arbeitende Jugendliche sieht nicht gerade rosig aus. Die Wirtschaftskrise wurde von den Unternehmen ausgenützt um die wenigen Rechte und Sicherheiten, die uns geblieben sind, noch mehr aufzuweichen.
Und am meisten trifft das immer jene, die sich am wenigsten wehren können. Die Lehrlinge zum Beispiel. Man kann von Glück reden, wenn man im Betrieb nicht für „ausbildungsfremde Tätigkeiten“ herhalten muss. Als billige Putzkraft etwa, oder für den Chef Rasenmähen. Aber selbst dann ist es meist kein schönes Leben. Das verrät der Blick in die Geldbörse. Im ersten Lehrjahr bekommt man oft nicht einmal genug fürs Essen gehen. Als Elektrotechniker erhält man knappe 445 Euro, als Bäckerlehrling gar nur 365 Euro netto.
Dabei fordert die Konsumgesellschaft uns immer mehr ab. Handyrechnungen, Mopedführerschein, Versicherung. Das alles kostet Geld. Und laufend wird alles teurer. Dabei gibt es Lehrberufe, bei denen der Kollektivvertrag seit Jahren nicht mehr angepasst wurde. Es bleibt einem also immer weniger zum Leben. Von einer eigenen Wohnung, wirklicher Unabhängigkeit kann man trotz mancher Beihilfen oft nur träumen.
Wir fordern:
- 500 Euro mindestens für Lehrlinge im ersten Lehrjahr!
- Alle Lehrlingsentschädigungen mindestens um 50 Prozent erhöhen!
- 6 Wochen Urlaub für alle!
Widerstandstipps:
- Diskutiert mit euren KollegInnen über eure Rechte, tretet der Gewerkschaft bei und überlegt Kampfmaßnahmen gegen Ungerechtigkeiten.
- Engagiert euch im Jugendvertrauensrat/Betriebsrat und setzt euch für eine kämpferische Interessensvertretung ein!
- Unterstützt bzw. beteiligt euch an Demonstrationen, Betriebsversammlungen und Streiks!