Gewerkschaften sind ein wichtiger Bestandteil der ArbeiterInnenbewegung. Sie vertreten die Interessen der Werktätigen. Durch gemeinsamen Kampf, Organisation und Solidarität sollen die Forderungen der Mehrheit gegenüber den ökonomisch Mächtigen durchgesetzt werden.
Es ist die organisatorische Stärke der Gewerkschaften, die es möglich macht, österreichweite Kollektivverträge auszuhandeln und Kampfmaßnahmen zur Verteidigung der Lohnabhängigen durchzuführen.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir als KommunistInnen in der Gewerkschaft Präsenz zeigen und sie als Kampfinstrument gegen die Manager und Unternehmensinhaber etablieren. Der Beitritt in einer Gewerkschaft sollte man deswegen nicht scheuen und aktiv daran teilnehmen.
Denn ohne Gewerkschaften wäre es sehr bald aus mit erkämpften Rechten wie Urlaubsanspruch, 13. und 14. Gehalt, Betriebsräten und jährlich angepassten Gehältern.
Für aktive Gewerkschaften
Dass wir die gewerkschaftliche Organisierung unterstützen, heißt natürlich gerade nicht, dass wir das Vorgehen der derzeitigen, sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer richtig finden. Die ÖGB-Granden verdienen als Mulitfunktionäre ein Vielfaches eines durchschnittlichen ArbeiterInnenlohns und wissen deshalb um die Probleme derer, die sie vertreten sollten, nur vom Hörensagen. Doch nicht einmal das Hörensagen scheint zu funktionieren, wenn sie etwa im Parlament Sozialabbau und zusätzlichen Belastungen für die ArbeiterInnen zustimmen oder im Rahmen der „Sozialpartnerschaft“ mit Unternehmern packeln, um die „Wettbewerbsfähigkeit des Standortes“ zu befördern.
Initiativen für aktive, kämpferische Gewerkschaften sind sicher nicht von der ÖGB-Führung zu erwarten. Die gibt es nur, wenn klar gemacht wird, dass es in der Arbeitswelt zwei völlig entgegengestellte Interessenslagen gibt: Jene der Chefs und jene der arbeitenden Menschen. Da kann es keinen harmonischen Ausgleich geben, und auch vernünftige Argumente werden Unternehmer nicht überzeugen, die einfach nur ihren Profit steigern wollen.
Den Lohnabhängigen stehen in nächster Zeit weitere massive Verschlechterungen bevor, die nur durch das gemeinsame und entschlossene Vorgehen der Betroffenen abgewendet werden können. Wer in diesen Auseinandersetzungen alleine dasteht, wird nichts bewegen können. Nur durch eine Rückbesinnung auf den Solidaritätsgedanken, der die Erkämpfung aller arbeits- und sozialrechtlicher Errungenschaften ermöglicht hat, nur durch die Überwindung der Spaltung der Arbeiterklasse in Österreich, aber auch international, kann dem aggressiven Vorstoß des Kapitals Einhalt geboten werden.
Gewerkschaften tun gute Dienste als Sammelpunkte des Widerstands gegen die Gewalttaten des Kapitals. Sie verfehlen ihren Zweck gänzlich, sobald sie sich darauf beschränken, einen Kleinkrieg gegen die Wirkungen des bestehenden Systems zu führen, statt ihre organisierten Kräfte zu gebrauchen als einen Hebel zur schließlichen Befreiung der Arbeiterklasse.
(Karl Marx: Lohn, Preis und Profit, 1865.)
Hier könnt ihr heraus finden zu welcher Gewerkschaft ihr gehört und schnell & einfach Mitglied werden: Österreichischer Gewerkschaftsbund I Österreichische Gewerkschaftsjugend