Er wird nicht müde, sich selbst als Arbeiter zu bezeichnen. Magnachef und Berufsgeldsack Frank Stronach ruft zum Kampf gegen Gewerkschaften auf. Seine Partei „Team Stronach“ sieht Interessensvertretungen für ArbeiterInnen und Angestellte als unnötig an und schreckt nicht einmal davor zurück, Gewerkschaften mit der Mafia zu vergleichen.
Der selbsternannte „einfache kleine Mann“ ist austrokanadischer Multimilliardär und stolz darauf sich alles „selbst erarbeitet zu haben“. Fraglich bleibt, was die unzähligen ArbeiterInnen in seinem Konzern und in denen, die sein Imperium bereits geschluckt hat, dann dort gemacht haben? Die zahlen im Gegensatz zu ihm ja auch Steuern in Österreich. Dass er seinen Reichtum deren Knochenarbeit zu sinkenden Löhnen verdankt, das übersteigt wohl Frankies Horizont. Für ihn ist nur wichtig, wie er kürzlich verlautbaren ließ, dass es keine Gewerkschaften braucht. Bei ihm gibt es keine BetriebsrätInnen, denn er sorge als Unternehmer ja selber für seine MitarbeiterInnen. Die „Fürsorge“ für seine Arbeitskräfte gipfelte nun in der Forderung, deren Interessensvertretung, die Gewerkschaften, abzuschaffen. Seine eigenen Lobbies dürften ihm also noch nicht genug sein. Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung etc. reichen dem Milliardenbonzen noch nicht aus. Stronach braucht noch eine politische Partei, die er dafür einsetzt, den arbeitenden Menschen in Österreich das Letzte an Rechten und Schutz vor geldgierigen Ausbeutern wie ihm zu nehmen.
Dass Forderungen nach einer Gewerkschaftsabschaffung ideologisch eindeutig einordenbar sind, zeigen nicht nur Verbindungen des Team Stronachs mit der rechtsextremen Szene in Tirol. Auch Einschätzungen bürgerlicher Politologen, die in Stronachs Wahlkampf eine Imitation der frühen „Jörg Haider Methode“ sehen, zeigen uns den Magnaten im rechten Licht.
Kurzum: Ein peinlicher, realtitätsferner Geldgreis der Protestpartei spielen will, dabei gefährliche Inhalte wieder salonfähig macht und die Machthandhabe des Kapitals gegenüber den arbeitenden Menschen massiv verstärken könnte. Wir spüren schon lange die zunehmenen ökonomischen Angriffe gegen die Jugend und die ArbeiterInnenklasse, aber ein Frank Stronach zeigt uns klar mit seinen unverblümten Drohungen: schlimmer geht’s immer!