…zwei Wochen Revolution in der Praxis, zwei Wochen Kuba!
Die Teilnehmer der Brigade „los cinco“, eine von zwei Solidaritätsbrigaden der SDAJ mit Beteiligung der KJÖ, fühlen sich nach zwei von drei Wochen auf dem Gelände der CUJAE, der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Havanna, mittlerweile wie zu Hause. Dort üben die jungen SozialistInnen praktische internationale Solidarität, in dem sie auf dem Campus ein Zentrum für revolutionäre Werte aufbauen.
„Wir befinden uns gerade mitten in den Bauarbeiten“, berichtet Diana. „Wir kommen gut voran, ein von zwei Wandbildern haben wir schon fertig gestellt und das zweite, weit größere, befindet sich schon zur Hälfte an der Wand.“ Auch das Netzwerk mit sechs Computerarbeitsplätzen und Zugang zum Internet ist bereits fertiggestellt. „Jetzt arbeiten wir an einer deutschsprachigen Website die sich mit dem Fall der Miami5 auseinandersetzt und vor allem Jugendliche ansprechen soll“, erzählt uns Jan. Doch die Brigade ist nicht nur zum arbeiten auf Kuba.
Die Gegenüberstellung der sozialistischen Lebensrealitäten auf Kuba mit denen der Jugendlichen aus dem imperialistischen Deutschland stellt einen wesentlichen Brigadebestandteil der Brigadearbeit dar.
Aus diesem Grund setzten sich die BrigadistInnen nicht nur auf Veranstaltungen und Vorträgen mit dem Sozialismus kubanischer Prägung auseinander, sondern befinden sich auch im ständigen Austausch mit kubanischen Jugendlichen die Teil der Brigade sind.
„Auf Kuba funktioniert alles anders! Es gab keinen Kubaner, der nicht in die Diskussion um die Vorschläge zur Aktualisierung des Wirtschaftssystems mit einbezogen wurde. Viele diskutierten die Leitlinien sogar mehrmals in den verschiedenen Massenverbänden. Etwas vergleichbares sucht man in Deutschland vergeblich“ erklärt Fred und fährt fort: „Das erste, woran bei uns in der BRD gespart wird, wenn man in einer Krise steckt ist unser Bildungssystem. Doch nicht auf Kuba. Hier wurden die Ausgaben für Bildung in den ersten Jahren der Spezialperiode sogar gesteigert.“
Von Referenten wie José Antonio Acevedo Suaret, Vizedirektor der CUJAE und Mitglied der Kommission zur Aktualisierung beim PCC Parteitag, Noell Carrillo, dem Europaverantwortlichen vom ZK der Kommunistischen Partei, oder Agent Alexis und vielen anderen wurden die BrigadistInnen in den letzten Wochen auf die Veranstaltungen vorbereitet, auf denen sie selbst in Deutschland über ihre Eindrücke und Erfahrungen auf Kuba berichten sollen. So wuchs in den letzten Wochen eine neue Generation angehender Kubaexperten der deutschen Solidaritätsbewegung heran.
Die jungen Sozialisten übten sich auch schon in den letzten zwei Wochen auf Kuba im Halten von Vorträgen. Denn im Café Tamara Bunke, dem Studierenden-Haus der CUJAE, das liebevoll das Weiße Hause genannt wird, lag es in den letzten Wochen an ihnen den jungen KubanerInnen etwas über das Leben aus dem imperialistischen Deutschland zu erzählen. „Den Kapitalismus kennen die jungen KubanerInnen nur aus der Schule und die meisten LehrerInnen nur aus Büchern. Die Veranstaltungen der SDAJ im Weißen Haus zu Themen wie, Bildung, Arbeit, Gesundheit oder Demokratie wurden mit regem Interesse besucht. Danach sitzen wir immer noch bis spät in die Nacht hinein zusammen und diskutieren“, berichtet Andrea.
In der letzten Woche wird die Brigade „los cinco“, neben kleineren Arbeiten auf dem Campus die Wandbilder fertigstellen und die deutschsprachige Homepage zu den Miami5 online stellen. „Es wird auch noch eine Veranstaltung mit der UJC und ein Treffen mit Familienangehörigen der Miami5 geben. Und weil wir so fleißig gearbeitet haben, ist uns noch Zeit geblieben um uns am Donnerstag noch mit José Martí etwas näher auseinanderzusetzen“, erzählt Matze.
Die BrigadistInnen hinterlassen eine halbfertige Arbeit. Das hat nichts mit fehlender Arbeitsmoral zu tun, sondern mit der zweiten SDAJ Brigade, die Mitte August die Arbeit weiterführen wird. Das Projekt endet nämlich nicht mit der Abreise – eine weitere SDAJ Brigade wird ebenfalls drei Wochen an der CUJAE arbeiten.