Kommunistische Jugend Eisenstadt (KJÖ Eisenstadt) fordert Nutzung von leerstehenden Gebäuden für Flüchtlingsunterbringung. Pressesprecher Armin Jabbari: „Die Pädagogische Hochschule, sowie der Besitz von Kirche, Esterházy, Stadt und Land sollen sozial genutzt werden.“
Mit einer Aktion im Innenhof der ehemaligen Pädagogischen Hochschule startete die Kommunistische Jugend dieses Wochenende ihre neue Kampagne „Die Häuser denen, die sie brauchen!“
Die neue Schwerpunktsetzung soll das Bewusstsein der EisenstädterInnen bezüglich der Wohnraumproblematik stärken. „Häuser und Wohnung dürfen nicht den Profittinteressen von Spekulanten und Großgrundbesitzern dienen, sondern der Gesellschaft,“ fasst Pressesprecherin Alexandra Osmancevic die zentralen Anliegen zusammen.
Ob bedingt durch Monopole, die Preise in der Fußgängerzone regeln, durch Stadtteilaufwertung und daraus resultierende Mietpreiserhöhungen oder durch Leerstand künstlich erzeugte Knappheit wie im Falle der Pädak:
Die Kommunistische Jugend hat sich als Ziel gesetzt, derartige Entwicklungen aufzuzeigen und gesellschaftlichen Widerstand zu organisieren.
Ungenutzte Gebäude vergesellschaften!
In einer Serie werden leerstehende Häuser vorgestellt, die sich als Flüchtlingsunterkunft, Sozialwohnungen, Jugendzentrum oder andere derartige Institution eignen würden.
Den Auftakt macht die ehemalige Pädagogische Hochschule Burgenland: Ursprünglich explizit für eine soziale Nutzung gestiftet, steht der riesige Gebäudekomplex leer und ungenutzt da. Seit die Volkschule geschlossen und die Hochschule abgesiedelt ist, geschah nicht viel mit der sogenannten „Pädak“, nur der Eigentümer, die Diözese, verwendet kleine Teile als Lager.
Daran den Widmungszweck zu erfüllen, denkt man nicht. Gemunkelt wird hinter vorgehaltener Hand von einem Wohnungs- oder Hotelbau. In welcher Preisklasse neue Wohnungen in dieser Lage angesiedelt wären, ist klar und wer von einem Hotel profitieren würde ebenfalls. In jedem Fall hätte die Bevölkerung keinen Nutzen, ausschließlich die Profitinteressen der Eigentümer wären befriedigt.
„Eine Bibliothek, ein Festsaal, Hörsäle und viele Räume, die Privatsphäre ermöglichen könnten, scheinen hier nicht gebraucht zu werden. Gleichzeitig bringt man Menschen, die vor Krieg, wirtschaftlicher Ausbeutung und völliger Perspektivlosigkeit fliehen mussten, unwürdig in Zelten unter“, Jabbari verärgert weiter.
Aber nicht nur Unvermögen und fehlender Wille stehen in der Kritik: „Es scheint, als versuche man das Elend so vieler Menschen noch zu Geld zu machen. Die Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen profitorientierten Privatunternehmen zu überlassen ist menschenunwürdig, fahrlässig – und ein Paradebeispiel, wieso dieses kapitalistische System überwunden werden muss!“