Probleme lösen? Fehlanzeige, Probleme werden verdrängt!
Seit einiger Zeit ist das Thema Obdachlosigkeit vermehrt Thema in Innsbruck. Medial wird das gerne vermischt mit Alkoholismus, Betteln und Kriminalität. In einem Artikel der Tiroler Tageszeitung vom 30.09. hört sich das wie folgt an: „In Lauben nächtigende Obdachlose, Unrat und Exkremente, dazu untertags Belästigungen durch eine kleine Gruppe Bettler, teils mit kriminellem Hintergrund. Die Situation in der Innsbrucker Altstadt hat sich in den vergangenen Sommermonaten zugespitzt, die TT berichtete. Anrainer haben Politik und Polizei zum Handeln aufgefordert.“
Obdachlosigkeit ist ein Problem. Zu aller erst für die Betroffenen selbst, die auf Grund fehlender Notschlafstellen und fehlender Unterstützung durch die Stadt gezwungen sind, in Hauseingängen zu nächtigen, usw. Die Politik und die Medien sind allerdings nicht daran interessiert, das Problem zu lösen, sondern bemühen sich vielmehr darum, Stimmung auf dem Rücken der Betroffenen zu machen. Mit Maßnahmen, wie dem Alkoholverbot abseits der Gastgärten in der Maria-Theresienstraße und dem bereits 2016 diskutierten, jetzt beschlossenen, Übernachtungsverbot in der Innsbrucker Innenstadt, wird versucht, das Problem zu verdrängen. Wie gut dieses Verdrängen von Problemen funktioniert, zeigen die Probleme mit Drogendealern, die erst aus dem Sillpark in Richtung Bahnhof und von dort in Richtung Landhausplatz verdrängt und von dort über die ganze Stadt verteilt wurden. Gelöst ist das Problem bis heute nicht, aber wen interessiert es. Die Rechten sind zufrieden, können sie mit den Drogendealern und neuerdings auch mit den Obdachlosen gut Stimmung machen und die anderen Fraktionen im Gemeinderat sind da gerne mit dabei. Ist auch einfacher, als die Probleme zu lösen und heiße Eisen wie viel zu hohe Mieten, hohe Kosten für Kleinkindbetreuung usw. anzugehen.
Erinnert sei an dieser Stelle auch an den Wohnungslosen Wolfgang Tschernutter der 26.02.1994 im Schlaf von Jugendlichen zu Tode geprügelt wurde. Die Jugendlichen exekutierten, das im Kapitalismus allgegenwärtige Recht des Stärkeren, ermutigt durch Stimmungsmache von Politik und Medien gegen Wohnungslose.