Wir erklären uns solidarisch mit den Beschäftigten im Sozialbereich und rufen zur Beteiligung an allen Protesten der Beschäftigten auf.
Am 17. Jänner brachen die Gewerkschaften GPA-djp und vida völlig zu Recht die Lohnverhandlungen in der zweiten Runde verfrüht ab. Die Angebote der Kapitalseite waren schlicht und ergreifend eine Verarschung der Beschäftigten. Einen Tag später fand eine österreichweite Betriebsrätekonferenz statt. An dieser nahmen 500 Betriebsräte stellvertretend für über 100.000 Beschäftigte in ganz Österreich teil. Die Gewerkschaft und die Betriebsräte geben sich kämpferisch, so wurden Betriebsversammlungen beschlossen und ein Ansuchen an den ÖGB um Streikfreigabe gestellt, sollte es bei der Verhandlungsrunde am 25. Jänner zu keiner Einigung kommen. Parallel zu den Verhandlungen wird auch eine große Kampagne für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich gemacht. Leider lassen über weite Strecken recht schwammige Lohnforderungen zu viel Spielraum für einen erneuten Kompromiss der opportunistischen sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung mit dem Kapital.
Wir erklären unsere Solidarität mit dem Beschäftigten im Sozialbereich und ihren Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung und Lohnerhöhung. Wir rufen dazu auf sich am Protestmarsch der Beschäftigten am 24. Jänner in Wien zu beteiligen.
An die Beschäftigten appellieren wir, sich nicht übers Ohr hauen zu lassen. Viel zu lange schon werden von den Gewerkschaftsspitzen faule Kompromisse auf dem Rück der Beschäftigten in sozialpartnerschaftlicher Tradition beschlossen. Der Logik der gerade im öffentlichen Bereich üblichen Verbindung bis Personalunion von sozialdemokratischen Geschäftsführern, Betriebsräten und Gewerkschaftsspitzen gehören der Mut und die Kampfbereitschaft von unten entgegen gestellt. Organisiert euch und kämpft für 1800 Euro Mindestlohn und eine 35 Stunden Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich als ersten Schritt zur 30 Stunden Woche. Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft!