„Am meisten stört mich das sie es vor den ArbeiterInnen vertuschen“ – ein Bediensteter im Öffentlichen Dienst berichtet über seine Arbeit während Corona

Die zweite Corona-Welle hat Österreich überrollt, die Infektionszahlen gehen nach ihrem Höhepunkt seit Beginn der Krise langsam zurück, erneut befindet wir uns im Lockdown. Die Gesundheit arbeitender Menschen wird im Kapitalismus immer hinter den Profitinteressen angestellt sein – in dieser Krise wird das einmal mehr spürbar! Wie unverschämt und unverantwortlich Betriebe mit Corona-Fällen umgehen, hat uns kürzlich ein Arbeiter im Öffentlichen Bereich geschildert. Entgegen der offiziellen Empfehlungen der WKO(!), Verdachtsfälle zu isolieren und die Belegschaft umgänglich über einen solchen zu informieren, berichtet er wie die Gesundheit von ihm und seinen KollegInnen aufs Spiel gesetzt wird.

In den vergangenen Monaten gab es im Betrieb drei Verdachtsfälle – bei keinem dieser wurden die KollegInnen, die direkt und mehrere Stunden lang mit den Verdachtsfällen zusammengearbeitet haben, informiert – geschweige denn getestet oder abgesondert! Die betroffenen Personen wurden noch dazu „gebeten“ nicht mit der KollegInnenschaft über das positive Testergebnis zu sprechen!

Anders ist der Umgang mit positiven Fällen im Betrieb, wenn es jemanden unter den Vorgesetzten trifft: Sofort wurde die gesamte Chefetage in präventive Selbstisolation geschickt! Während die ArbeiterInnen wieder nicht informiert wurde – nur durch Zufall erfuhr diese vom dritten positiven Fall und dem dreisten Vertuschungsversuch!

Gerade in diese Krise wird deutlich, dass Profitinteressen permanent dem Schutz der Gesundheit von ArbeiterInnen vorgezogen werden! Diese Ungerechtigkeiten gilt es aufzuzeigen und dagegen anzukämpfen! Wir fordern einen konsequenten Schutz der Gesundheit aller und Sanktionen bei fahrlässigem Handeln von Seiten der Profiteure!