Dankend übernommen vom Kommunistischen StudentInnenverband KSV

Wahlzuckerl, die im Hals stecken bleiben

Vor ca. einem Jahr, im Zuge der ÖH-Wahl, präsentierte die alte/neue ÖH-Uni Wien-Exekutive ein besonderes Wahlzuckerl. Es wurde die Idee eines vom Konsumzwang befreiten Raums für Studierende verwirklicht: Das „Cafe Rosa“. Im Grunde genommen war dies eine erfrischende Idee der sonst so müden StudentInnenvertretung auch wenn sie gleichzeitig das Ankommen der ÖH im Mainstream verdeutlichte, nachdem Aktionen wie die Besetzung der damals leerstehenden Facultas-Buchhandlung am Campus, die mit tatkräftiger Unterstützung des KSV erfolgte, offenbar eine Absage erteilt wurde. Die Umsetzung des Projekts sabotierte allerdings bereits zu Beginn durch ein äußerst undurchschaubares Geschäftsmodell ohne entsprechende Transparenz den ursprünglich emanzipatorischen Gehalt.

Kostspieliges Prestigeprojekt

Das Studibeisl wurde viel zu teuer gekauft und nach den Umgestaltungen nicht erwartungsgemäß benutzt. Sprich: Der Andrang ließ offenbar zu wünschen übrig. Zwar wurde es anfänglich noch gut besucht, jedoch nahm die „Welle der Begeisterung“ ein mehr oder weniger rasches Ende. Die Umstellung auf kürzere Öffnungszeiten nach nicht einmal zwei Semestern, war ein erstes Anzeichen des ausbleibenden Erfolgs unserer rot-grün-rosa ÖH. Die Frechheit dem Verein StudentInnenkinder, welcher einen Kindergarten auf dem Uni-Campus betreibt, anhand haltloser Vorwürfe die Subventionen zu streichen, war ein weiteres Anzeichen (siehe: ÖH Uni Wien dreht Studierenden-Kindertagesstätte ab). Es verhärtet sich der Verdacht, dass die ach-so-linke ÖH mit ihrem Geld (also unseren Studienbeiträgen) nicht haushalten kann. Durch diese Aktionen stößt die ÖH-Führung allerdings nicht nur Studierende vor Kopf, sie macht sich ebenso mehr als angreifbar für Kritik aus dem reaktionären Lager der ÖVP-Aktionsgemeinschaft.

Freiheit von Konsumzwang war gestern

Jetzt ist die ÖH drauf und dran ihren konsumzwanglosen Raum zu privatisieren. Das Cafe Rosa, sofern es eine(n) KäuferIn findet, wird also verkauft und ab demnächst von einem privaten Anbieter weiter geführt. Die Ankündigung der ÖH, dem zukünftigen kommerziellen Betrieb auch noch Miete und Betriebskosten zu zahlen schlägt dem sprichwörtlichen Fass aber endgültig den Boden aus.

Es gibt somit zwei augenscheinliche und mögliche Ursachen. Entweder die ÖH-Uni Wien, welche Semester für Semester mehr als eine Million Euro an Studienbeiträgen einhebt, ist Pleite und/oder es liegt ihr nur vor der Wahl etwas an den Studierenden und ihren benötigten Räumlichkeiten.

Eines ist jedenfalls sicher: Es war einmal…  ein selbstverwaltetes Studi-Beisl! Danke ÖH Wien!

PS: Wenn schon die Betriebskosten und die Miete übernommen werden, meldet sich der KSV hiermit als potentieller Betreiber!