braunauWaffen- und Drogenhandel, Einbrüche, Raubüberfälle, Brandanschläge, illegale Prostitution und Körperverletzungen… -All das wird dem oberösterreichischen Neonazi-Netzwerk „Objekt 21“ vorgeworfen. Obwohl AntifaschistInnen von Anfang an auf die Gefährlichkeit dieser rechtsextremen Organisation hingewiesen hatten, wurde man bei Verfassungsschutz und Polizei erst Anfang dieses Jahres aktiv. Doch selbst die schlimmsten Befürchtungen antifaschistischer Recherchen wurden bei weitem übertroffen: 200 Mitglieder zählte das Netzwerk, bei Hausdurchsuchungen wurden Munition, Kriegsmaterial und Waffen – darunter Maschinenpistolen – gefunden. Also alles andere als „Lausbubenstreiche“.

Noch wenige Wochen vor dem Bekanntwerden, weist die oberösterreichische Landes-ÖVP alle Aufforderungen, die Neonazi-Szene genauer zu beobachten, entschieden zurück, angeblich „nicht nötig“. Doch die Machenschaften des Neonazi-Netzwerks „Objekt 21“ sind nur der Gipfel der rechtsextremen Aktivitäten in Oberösterreich, auch in Braunau gibt es seit vielen Jahren eine überaus große und aktive Neonazi-Szene.

Wenn so viele schweigen, müssen wir noch lauter schreien!

Braunau hat als Geburtsstadt des größten Massenmörders der Geschichte bekanntermaßen ein besonders schweres historisches Erbe zu tragen. Der Gedenkstein vor Hitlers Geburtshaus erinnert uns an unsere Verantwortung, nie wieder tatenlos zuzusehen, wenn Nazis und Ewiggestrige ihr Unwesen in Österreich treiben.

Im vergangenen Jahr war die Diskussion rund um das besagte Haus wieder voll entbrannt, die Aussagen so mancher Lokalpolitiker waren dabei nicht nur entbehrlich, sondern legten auch den Anschein nahe, als möchte man den Mantel des Schweigens über die Vergangenheit legen. Wir wollen die Vergangenheit aber nicht verdrängen, sondern wir wollen zeigen, dass wir aus ihr gelernt haben! Deshalb ist es auch unser Anliegen, gerade rund um den Geburtstag Adolf Hitlers ein deutliches und lautstarkes Zeichen gegen Rechtsextreme und Neonazis zu setzen.

Mit der jährlich stattfindenden antifaschistischen Demonstration in Braunau wollen wir aber nicht nur Zeichen setzen, wir wollen endlich Taten sehen: Es gibt dringenden Handlungsbedarf gegen die extreme Rechte – nicht nur hier in Braunau, sondern überall anderswo in Oberösterreich auch. Und davor dürfen weder Politik noch Behörden die Augen verschließen! Auch deshalb gehen wir am 20. April gemeinsam auf die Straße!

Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft

Gerade in Zeiten der Krise verspüren die braunen Rattenfänger wieder Aufwind. Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus werden zu „Rezepten“ der Krisenbewältigung. Wenn der Abbau von sozialen und demokratischen Rechten bis an die Spitze getrieben wird, setzt die extreme Rechte mit ihrer Hetze an. Schamlos werden die berechtigten Sorgen und Zukunftsängste der Menschen missbraucht und doch soll das nur den Blick auf die wahren Verursacher der Krise verschleiern: Diejenigen, die die Profite der Unternehmen vor die Bedürfnisse der Menschen stellen.

Aber wir lassen uns nicht auseinanderdividieren: Darum ist unser Protest gegen Rechts gleichzeitig auch ein gemeinsamer Kampf für soziale Gerechtigkeit und somit für eine Zukunft, in der nicht Profitstreben sondern die Bedürfnisse und Interessen aller Menschen im Vordergrund stehen!

Braunau gegen Nazischläger und Hitler-Pilger!

Das Bündnis „braunau gegen rechts“ ruft am 20. April 2013 zu einem breiten und entschlossenen antifaschistischen Protest auf: Gehen wir gemeinsam auf die Straße und setzen wir ein starkes Zeichen dafür, dass Neonazis in unserer Stadt keinen Platz haben.

Demoaufruf vom Bündnis „braunau gegen rechts“