Wir sind die erste Generation der Nachkriegszeit, die nicht den Lebensstandard ihrer Eltern erreichen wird – geschweige denn ihn übertreffen. Die sich zusehends verschlechternde soziale Lage unserer Generation ist das Ergebnis des neoliberalen Kapitalismus und dessen Krise. Der einsetzende wirtschaftliche Abschwung führt zu einer massiven Zunahme der Arbeitslosigkeit und wir stehen mittlerweile vor der höchsten Arbeitslosigkeit seit 1945. Das alles erschüttert unsere Lebensbedingungen und raubt unsere Zukunftsperspektiven.
Diese düstere Zukunftsaussicht ist längst zur Tatsache und für hunderttausende junge Menschen in Österreich zur beklemmenden Alltagserfahrung geworden. Die große Mehrheit der SchülerInnen, Lehrlinge, jungen ArbeiterInnen, Studierenden sowie der erwerbslosen Jugendlichen ist mit finanziellen Sorgen, Stress, Versagensängsten, sozialer Kälte, fehlenden Zukunftsperspektiven und steigendem Leistungsdruck konfrontiert.
Diejenigen, die unsere Zukunft auf dem Gewissen haben, lassen es sich in Vorstandsetagen oder der Regierungsbank gutgehen, während viele junge Menschen aufgrund unsicherer Perspektiven, steigender Arbeitslosigkeit, Lehrstellenmangel oder handfester Armut von einer selbstbestimmten und sicheren Zukunft nur träumen können. Wie fromme Lämmer sollen wir auch noch Danke sagen, wenn die nächste Kündigungswelle ansteht, das nächste Belastungspaket geschnürt und die nächste Zugangsbeschränkung beschlossen wird.
Schließlich liegt es aber in unserer Hand, wie wir leben, arbeiten und wohnen wollen. Es liegt bei uns über unsere Zukunft zu entscheiden und sie den Interessen von Banken und Konzernen zu entreißen. Nur wenn wir gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft kämpfen, können wir sie auch erleben.