„Die Geschichte der KJÖ ist untrennbar mit der Geschichte der österreichischen ArbeiterInnenjugend verbunden“

Rede des Bundesvorsitzenden der Kommunistischen Jugend Österreichs auf der gemeinsamen Veranstaltung mit der Partei der Arbeit Österreichs und dem Kommunistischen StudentInnenverband zum 100. Jahrestag der Gründung des Kommunistischen Jugendverbandes Österreichs und der Kommunistischen Partei Deutsch-Österreichs.

Liebe Genossinnen und Genossen!

Am heutigen 3. November begehen wir unsere Feierlichkeiten zum einhundert-jährigen Bestehen der kommunistischen Bewegung in Österreich. Es ist für mich eine besondere Ehre hier und heute im Namen der Kommunistischen Jugend Österreichs sprechen zu dürfen. Aber es ist nicht bloß für mich eine Ehre, sondern es macht uns als Kommunistische Jugend, als junge Kommunistinnen und Kommunisten im Jahr 2018, sehr stolz, dass wir in einer Tradition von Genossinnen und Genossen stehen, die sich im aufopferungsvollen und selbstlosen Kampf gegen Faschismus und Krieg nicht gebeugt haben und trotz der widrigsten Bedingung der Illegalität Seite an Seite mit der arbeitenden Jugend und der ArbeiterInnenklasse standen. Es darf uns stolz machen, dass wir in einer Tradition von jungen KommunistInnen stehen, die auch dem antikommunistischen Getöse des Kalten Krieges trotzten und folgerichtig die Freie Österreichische Jugend verließen, um schließlich die Kommunistische Jugend Österreichs zu gründen. Und es macht uns stolz, dass wir in der Tradition jener Genossinnen und Genossen stehen, die sich den ideologischen Wirren der Konterrevolution in den sozialistischen Staaten in Europa und darüber hinaus widersetzten und ihre Weltanschauung des wissenschaftlichen Sozialismus, den Marxismus-Leninismus, verteidigten.

Die Geschichte der KJÖ ist untrennbar mit der Geschichte der österreichischen ArbeiterInnenjugend verbunden, es ist dies eine Geschichte des Klassenkampfes, des Protests und Widerstands. Und vieles, was junge KommunistInnen und GenossInnen vor uns erlebt haben, wofür sie gekämpft und auch gestorben sind, prägt unsere Organisation und uns als junge KommunistInnen bis heute.

Vor genau 100 Jahren, am 3. November 1918, erfolgte die Gründung der Kommunistischen Partei Deutsch-Österreichs und wenige Tage nach ihrer Konstituierung wurde am 8. November der Kommunistische Jugendverband (KJV) gegründet. Die Gründung der Kommunistischen Partei und des Kommunistischen Jugendverbandes war die notwendige Antwort der revolutionären Kräfte innerhalb der österreichischen ArbeiterInnenklasse auf den Verrat der sozialdemokratischen Parteiführung nachdem diese den Kriegskurs der Herrschenden unterstützte, Kriegskredite bewilligte und einen „Burgfrieden“ mit der Bourgeoisie geschlossen hatte.

Während auf der einen Seite wirtschaftliches Chaos, Massenarbeitslosigkeit, Inflation und eine Versorgungskrise das Bild Österreichs von 1918 prägten, verspürte die österreichische  ArbeiterInnenklasse – insbesondere durch den Rückenwind der Großen sozialistischen Oktoberrevolution in Russland – einen revolutionärer Aufschwung und so wurden vielerorts Betriebsräte, ArbeiterInnen- und Soldatenräten sowie Rote Garden gebildet. Gerade die Oktoberrevolution von 1917 zeigte der ArbeiterInnenklasse und der Jugend in Österreich, dass es einen Ausweg nicht nur aus dem Krieg, sondern auch aus der Gesellschaftsordnung, die ihn verursachte, dem Kapitalismus, gab. Und so stand der KJV im wesentlichen vor zwei großen Aufgaben, nämlich der Propagierung der Machtergreifung durch das Proletariat und der Kampf um die objektiven Interessen der ArbeiterInnenjugend.

Im Jahr 1919 rief der KJV beispielsweise die BerufsschülerInnen zum Streik für die Abschaffung des Sonntagsunterrichts auf, was an fast allen Schulen enormes Echo fand.

Insbesondere in der politischen Agitation kämpfte der Kommunistische Jugendverband Seite an Seite mit der Partei. So auch am 15. Juni 1919 bei einer Demonstration für die Ungarische Räterepublik. Sieben KJVlerInnen wurden an diesem Tag durch das Gemetzel der Polizei ermordet.

Um sich mit den unterdrückten Werktätigen in den faschistischen Ländern zu solidarisieren, organisierte der Kommunistische Jugendverband in den frühen 1930iger Jahren vielerorts antiimperialistische und antifaschistische Protestkundgebungen. Als bei einer solchen Demonstration vor der deutschen Gesandtschaft im April 1931 Fensterscheiben zu Bruch gingen, folgten zahlreiche Verhaftungen. Wenige Monate später wurde dann die behördliche Auflösung des KJV vollzogen. Doch aller polizeilichen Schikanen zum Trotz wuchs der Verband und der KJV gewann unter arbeitenden Jugendlichen immer mehr an Einfluss.

Auch an den Februarkämpfen 1934 beteiligten sich Mitglieder des Kommunistischen Jugendverbands aktiv und drängten auf eine offensivere Haltung in den Auseinandersetzungen. Nach der blutigen Niederschlagung der Februarkämpfe erfolgten Massenübertritte sozialistischer Jugendgruppen in den KJV, die die Herstellung einer dringend notwendig gewordenen Kampfeinheit gegen den Faschismus zum Ziel hatte.

Der KJV warnte unterdessen vor der Gefahr einer Annexion Österreichs durch Hitler-Deutschland und vor der drohenden Kriegsgefahr, kämpfte für Versammlungs- und Pressefreiheit und versuchte selbst unter den widrigen Bedingungen der Illegalität an der sozialen Lage der ArbeiterInnenjugend anzuknüpfen. Gleichzeitig solidarisierte sich der KJV mit den Errungenschaften der jungen Sowjetunion, sammelte Geld für die Familien der in Österreich inhaftierten und verfolgten GenossInnen und später für das – gegen den Franco-Faschismus kämpfende – Spanien.

„Österreichs Jugend für Spaniens Freiheitskampf!“, war eine der ersten Überschriften in der „Proletarier Jugend“, dem Organ des Kommunistischen Jugendverbands, als im Herbst 1934 die ersten Todesurteile aus Spanien vermeldet wurden. Unter dem Motto „Ein MG für Spanien“ begannen KJV-Gruppen Geld, Kleidung, Nahrungsmittel und Waffen für die in Spanien kämpfende Bevölkerung zu sammeln. 250 KJV-Mitglieder schlossen sich daraufhin den Internationalen Brigaden an, um in den Reihen der spanischen FreiheitskämpferInnen mit der Waffe in der Hand gegen den Faschismus zu kämpfen. Unter ihnen auch viele weibliche Genossinnen.

Nach dem Juliabkommen zwischen Hitler und dem österreichischen Kanzler Schuschnigg im Jahr 1936 – als sich die Annexion Österreichs durch Hitler-Deutschland abzeichnete – verstärkte der KJV seinen Kampf gegen die Bedrohung einer deutsch-faschistischen Fremdherrschaft. Was fortan zur wichtigsten Kampfaufgabe wurde. Dadurch trat auch die Frage der eigenständigen, österreichischen Nation in den Vordergrund der politischen Auseinandersetzung und die Verteidigung der österreichischen Souveränität und Unabhängigkeit gegen die Aggressionspolitik des NS-Faschismus erlangte für die JungkommunistInnen immer mehr an Bedeutung.

Mit der Machtergreifung der NSDAP in Österreich kam es im Herbst 1938 zu einer ersten großen Verhaftungswelle, der sich nur wenige KJV-GenossInnen entziehen konnten. Doch schon bald nach den Verhaftungen gelang es die Arbeit des KJV wiederaufzunehmen. Man konzentrierte sich daraufhin, eine einheitliche Front der antifaschistisch gesinnten Jugendlichen gegen die Herrschaft des NS-Faschismus zu errichten. Einen großen Stellenwert nahm auch die Sabotage der Rüstungsproduktion, der Widerstand innerhalb der Wehrmacht sowie in den Konzentrationslagern ein.

Als die Gestapo im 1942er Jahr zu einem neuerlichen Schlag gegen führende Kader des Jugendverbands ansetzte und an die 100 Jugendliche verhaftete, setzte sich die Losung „Du bist die Partei“ in den kommunistischen Parteiorganisationen und Verbänden durch. Damit sollte ausgedrückt werden, dass es nicht mehr die Organisation des Verbandes war, die Ausgangspunkt des Kampfes gegen den Faschismus ist, sondern jede einzelne Genossin, jeder einzelne Genosse.

Erst gegen Kriegsende änderte sich die Strategie wieder dahingehend, dass sich KJVlerInnen im Bereich der PartisanInnen zu größeren Gruppen zusammenschlossen. So beispielsweise die illegale Gruppe „KJV Wien 44“, die besonders in den Westbezirken Wiens einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Befreiung der Stadt leisten.

Wenige Tage nach der Befreiung Österreichs vom NS-Faschismus versammelten sich am 16. Mai 1945 mehr als 600 Jugendliche im Turnsaal der Hauptschule Glasergasse im 9. Wiener Gemeindebezirk um die Freie Österreichische Jugend zu gründen. Das erklärte Ziel der FÖJ war, über weltanschauliche Grenzen hinweg ein demokratisches und freies Österreich aufzubauen.

In der Freien Österreichischen Jugend sollten sich kommunistische, sozialistische und katholische Jugendliche gemeinsam im Sinne antifaschistischer und demokratischer Grundsätze engagieren. Dass der KJV, der während des NS-Terrors zu einer starken antifaschistischen Kraft anwuchs, nicht neu konstituiert wurde und die KPÖ anfänglich auf den Wiederaufbau einer marxistisch-leninistischen Jugendorganisation verzichtete, war in der volksdemokratischen Orientierung der KPÖ nach Kriegsende geschuldet.

Nachdem sich die FÖJ in ihren Anfängen schon bald steigender Mitgliederzahlen erfreute, beschlossen die Parteivorstände von SPÖ und ÖVP schließlich die Gründung eigener Parteijugendorganisationen. Trotz des antikommunistischen Gegenwinds des Kalten Krieges gewannen die KommunistInnen innerhalb der FÖJ immer mehr an Einfluss. Was auch dazu führte, dass sich der Verband immer wieder als relevante klassenkämpferische Kraft behaupten konnte. So hatte die FÖJ großen Einfluss auf den Oktoberstreik 1950.

Ideologische Auseinandersetzungen innerhalb der kommunistischen Bewegung machten auch vor der FÖJ keinen Halt. Als sich Ende der 1960er Jahre eine konterrevolutionäre Situation in der Tschechoslowakei anbahnte und diese in der Intervention der Warschauer Vertragsstaaten in den „Prager Frühling“ gipfelte, stellte sich die FÖJ-Führung 1968 in einem Beschluss deutlich auf die Seite der RevisionistInnen. Dieser Beschluss stellte sich völlig in den Dienst einer antisowjetischen und antikommunistischen Hetzkampagne und erreichte sogar das Ausmaß, dass im Bundessekretariat der FÖJ der Abbruch aller Beziehungen zu befreundeten Jugendorganisationen in den sozialistischen Ländern erwogen wurde. Letztlich ging es den führenden Kräften in der FÖJ um viel mehr als nur um eine Positionierung zu den Vorgängen in den realexistierenden Staaten, sie wollten entscheidende Grundsätze der kommunistischen Bewegung über Bord werfen. Die Richtungskämpfe innerhalb der FÖJ hatten letzten Endes eine massive Austrittswelle von KommunistInnen – und damit der Mitgliedermehrheit – aus der Jugendorganisation zur Folge hatte. Dies sollte zwar zur Festigung des rechtsopportunistischen Kurses der FÖJ beitragen, sorgte aber gleichzeitig auch dafür, dass sich in vielen Bezirken Wiens und in anderen Bundesländern vermehrt Gruppen junger KommunistInnen gründeten.

Die Geschichte der FÖJ zeigt uns heute, dass in unseren Verbänden eine breite und kritische Debatte darüber nötig wäre, ob die rein auf taktischen Gründen basierende Gründung der FÖJ anstatt einer eigenständigen kommunistischen Jugendorganisation nicht einer Fehleinschätzung der damaligen Generation zu Grunde lag.

Unter dem Motto „Die Zukunft: Sozialismus!“ wurde am 10. Mai 1970 nach etlichen programmatischen Debatten eben die Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) ins Leben gerufen. Schon bald etablierte sich die KJÖ als einzige bundesweit relevante marxistisch-leninistische Organisation neben der Partei. Zentraler Bestandteil des Wirkens der jungen KJÖ war die Interessenvertretungsarbeit in Schulen und Betrieben, wo man sich auf Erfahrungen der zwei vorangegangenen Generationen stützen konnte.

Nach der Konterrevolution in den sozialistischen Staaten in Europa wollte die damalige KPÖ-Führung die Partei in ein diffuses, pluralistisches „Linksprojekt“ transformieren, woran sie glücklicherweise scheiterte. Dies hätte aller Wahrscheinlichkeit auch das Ende des Bestehens der KJÖ bedeutet. Dennoch hinterließen auch die ideologischen Auseinandersetzungen dieser Zeit tiefe Spuren in der KJÖ. So verstand man sich fortan nicht mehr als marxistisch-leninistische Jugendorganisation in der Tradition von Marx, Engels und Lenin, sondern erklärte neulinke Theorien zum politischen Dogma.

Als sich immer weniger Mitglieder mit diesem ideologischen Zustand identifizieren konnten und sich marxistische Bildung einforderten, konnte damals noch mit der Unterstützung der KPÖ Grundlagenseminare organisiert werden. Mit der Rückbesinnung auf den Marxismus-Leninismus ging ein Ruck durch die Organisation. Ab 1997 beteiligte sich die KJÖ wieder an der traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Demonstration in Berlin, stellte eine große Delegation auf den Weltfestspielen der Jugend und Studierenden in Kuba und beteiligte sich an zahlreichen Kundgebungen gegen den völkerrechtswidrigen NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien.

Während die KJÖ an ihrem eingeschlagenen Weg festhielt und sich immer größere Teile des Verbands ideologisch festigen sollten, galt dies aber keineswegs für die KPÖ. Die Mitglieder der KJÖ kämpften damals wie viele andere GenossInnen innerhalb der KPÖ um diese als kommunistische Partei, sehr zum Missfallen großer Teile der Parteiführung. Als sich das Verhältnis zur KPÖ zusehends verschlechterte, wurden einstimmig Grundlagen für die Zusammenarbeit zwischen KJÖ und KPÖ beschlossen, in denen unter anderem die Eigenständigkeit der KJÖ betont wurde.

Aus der KPÖ wurde unter der Federführung Walter Baiers eine Partei, die jegliche marxistische Orientierung über Bord warf, kritische Parteimitglieder ausschloss oder vor bürgerliche Gerichte zerrte und sogar mit dem Rechtsextremisten Christian Machowetz Geschäfte abschloss. Die marxistische Weltanschauung musste linksliberalem und moralisierenden Gewäsch einer Allerweltspartei weichen. Die verbliebene marxistisch-leninistische Opposition wurde vonseiten der Parteiführung massiv bekämpft, diffamiert und ausgegrenzt. Mit dem, entgegen anderslautender Beschlüsse als Delegiertenparteitag abgehaltenen, 33. Parteitag in Linz-Ebelsberg im Jahr 2004 gilt das Kapitel der Bundes-KPÖ für uns als abgeschlossen.

Nun gäbe es auch noch viel über die jüngste Geschichte unseres Verbandes zu sagen, über die Kämpfe, die wir in den letzten zehn Jahren geführt haben und über die, die wir im Moment gerade noch führen, doch ich möchte stattdessen die Gelegenheit nutzen, um darzulegen, was unsere Aufgabe als Kommunistische Jugend Österreichs ist, welche Rolle wir im Klassenkampf einzunehmen haben und welche Lehren wir aus den Widersprüchen unserer Geschichte zu ziehen haben.

Lenin schrieb über die Aufgabe der Jugendverbände: „Die Aufgabe des Jugendverbandes ist es, seine praktische Tätigkeit so zu gestalten, dass diese Jugend, indem sie lernt, sich organisiert, sich zusammenschließt und kämpft, sich selbst und alle diejenigen erzieht, die in ihr den Führer sehen, dass sie Kommunisten erzieht.“ Für Lenin besteht die Hauptaufgabe der Jugendverbände also darin zu lernen, den wissenschaftlichen Kommunismus zu studieren. Das heißt für uns als Kommunistische Jugend, dass wir der marxistisch-leninistischen Grundlagenschule wieder mehr Platz in unserer Organisation einräumen müssen. Letztlich ist es unserem Verständnis nach unerlässlich, unsere Politik auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus zu entwickeln. Denn „ohne revolutionäre Theorie kann es auch keine revolutionäre Bewegung geben“, heißt es bereits bei Lenin. Dies alles ist aber kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck: Zum Zweck der sozialistischen Revolution, zur Beseitigung des Privateigentums an Produktionsmitteln und zum Aufbau des Sozialismus und Kommunismus. All das soll aber nicht bedeuten, dass wir uns in Zukunft nur noch im Studierzimmer einschließen, sondern, dass wir uns aktiv an den Kämpfen der arbeitenden und lernenden Jugend beteiligen, sie formen und im Studieren und Kämpfen unseren Weg im Klassenkampf gehen. Wir müssen uns ein theoretisches Rüstzeug aneignen und auch eine eigenständige Widerstandskultur entwickeln, mit der wir in der Lage sind, Klassenbewusstsein unter Jugendlichen zu verbreiten.

Dann wäre da noch das Verhältnis zur Kommunistischen Partei. Das Verhältnis zwischen unserem Jugendverband und der Partei ist seit vielen Jahren ein mehr als untypisches für die kommunistische  Bewegung weltweit. Denn durch die Notwendigkeit des organisatorischen und ideologischen Bruchs mit der Bundes-KPÖ hat sich in unserem Verband eine Orientierung auf zwei Parteien entwickelt, auf die Partei der Arbeit einerseits und die KPÖ Steiermark andererseits. Diese Orientierung besteht bis heute. Dadurch hat sich aber auch die Erzählung gefestigt, dass wir als KJÖ über den Parteien stehen würden. Was meiner Einschätzung nach aber ein Trugschluss ist und insbesondere langfristig auf eine falsche Orientierung hinweist. Denn die politische Integration des Jugendverbands in die Partei sollte sich in erster Linie vom ideologischen Zustand der Partei ableiten und nicht als taktische Frage verstanden werden. Auf unserem 18. Bundeskongress konnte sich nach langer inhaltlicher Debatte auf die weitere Orientierung in der Parteifrage geeinigt werden. So wurde beschlossen, die Partei der Arbeit in ihrem Aufbau an bundesweiten Strukturen zu unterstützen, um so den Weg zu ebnen für eine bundesweit relevante und in der ArbeiterInnenklasse verankerten revolutionären und kommunistischen Partei in Österreich.

Aber es braucht auch ein selbstbewusstes und offensives Auftreten nach außen. Haben wir als Kommunistinnen und Kommunisten nicht die falsche Scheu, unsere Ansichten und Standpunkte zu verstecken, sondern treten wir stattdessen offen für unsere revolutionären Überzeugungen ein. Ich habe heute viel über die Geschichte der kommunistischen Jugendbewegung in Österreich gesprochen, nicht deshalb, weil wir gerne in nostalgischer Erinnerung schwelgen, sondern weil uns das zeigen soll, dass wir auf der richtigen Seite der Geschichte stehen. Dass wir stolz sein können, auf die erbrachten Leistungen und all die unermüdlichen Kämpfe unserer vorangegangenen Generationen. Aber vor allem, dass wir stolz sein können, ein vielleicht nicht unbedeutender Teil der kommunistischen Bewegung sein zu dürfen. Denn auch dieses Jahrhundert, liebe Genossinnen und Genossen, wird neue Klassenkämpfe mit sich bringen, aus denen Revolutionen entstehen können. Seien wir ein Teil davon.

Ein Hoch auf die 100-jährige Geschichte der Kommunistischen Jugend Bewegung!

Ein Hoch auf die Kämpfe der internationalen ArbeiterInnenklasse!

Freiheit und Rotfront!