Für die Leitenden in der Gastronomie bleibt es weiterhin unerklärlich, warum Menschen nicht für wenig Lohn einen der stressigsten Jobs mit furchtbaren Arbeitszeiten ausführen wollen. Alle Jahre wieder beklagt man sich, man würde einfach keine Arbeitenden für die ausgeschriebenen Stellen finden. Nun gäbe es zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit wäre es, die Löhne zu erhöhen. Diese ist jedoch für Kapitalisten relativ selten erstes Mittel der Wahl und so kommt Möglichkeit 2 ins Spiel.
Arbeitslose aus allen Branchen sollen zur Arbeit in der Gastronomie gedrängt werden.
Diese Anweisung erging vom Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) an das AMS. Möglich ist das, weil nach dreimonatiger Arbeitslosigkeit der Berufsschutz fällt und man ab dann in alle möglichen Brachen vermittelt werden kann. Wird dann eine zumutbare Arbeitsstelle abgelehnt, wird der Bezug von AMS Geldern für 6 Wochen (im Wiederholungsfall 8 Wochen) eingestellt. Diese Bestimmung ist nicht neu, soll jedoch ab sofort mit voller Härte durchgesetzt werden.
Nun ist es wichtig, dass wir uns davon nicht spalten lassen. Die ökonomische Lage von Arbeitenden ist streng mit derer arbeitsloser Menschen verbunden. Hartz IV in Deutschland hat gezeigt, wie mit der Drangsalierung der Arbeitslosen das Erstarken eines Niedriglohnsektors einhergeht und somit auch die Anzahl der Menschen, die von ihrer Lohnarbeit nicht mehr leben können.
Herr Kurz und seine ÖVP können noch so oft behaupten, sie würden die ganze Bevölkerung vertreten. Wahrer wird es dadurch aber nicht. Es ist klar zu erkennen, auf welcher Seite sie stehen. Nämlich ausschließlich auf Seiten des Kapitals.
Arbeitslosigkeit bekämpfen, nicht Arbeitslose! 🚩